Atomos und die Prophezeiung Blicken wir einmal zurück auf die sorglose Zeiten, in denen Dalamud noch mit sanftem Schein auf uns herablächelte, ohne einen Anflug von Röte und weit, weit entfernt. Doch schon damals wanderte eine fremde Gestalt von Camp zu Camp, das Gesicht verborgen im Schatten der tief hereingezogenen Kapuze. Der Unbekannte kündete von einer Gefahr, in der Eorzea schwebe, und viele – der Autor nimmt sich hiervon nicht aus – nannten ihn einen Scharlatan und Bauernfänger, so mancher hätte sein Verschwinden begrüßt. Und nun? Das Blatt hat sich gewendet. Keine Rede mehr von Scharlatanerie, denn dieser Mann hatte Recht. Wir wollten die Katastrophe nicht kommen sehen und nun ist sie da!
Dies ist der siebte Vers der inzwischen wohlbekannten Prophezeiung Mezayas aus der „Arcana Eorcaea“. Was will sie uns sagen? Betrachten wir zunächst die zurzeit einflussreichste Lehrmeinung: Das Gedicht beschreibt laut Experteninterpretation eine Zeit der „sechsten Sonne“ und eines „siebten Laufes“. Damit sei die Zeit an der Schwelle von der Sechsten Ära des Lichts, in der wir uns nach unserer Zeitrechnung ja befinden, zur Siebten Ära der Schatten gemeint, welche durch eine Siebte Katastrophe eingeleitet werde. Der einst silbern überfangene, also gewöhnlich weißliche Mond Dalamud begann plötzlich, ein (rotes) Schimmern auszusenden, das wir in der modernen eorzäischen Sprache inzwischen wohl eher als „Lodern“ bezeichnen würden. Der „Lohenregen“ ist jedenfalls eindeutig: Bei den Meteoritenschauern, die nun immer heftiger niedergehen, erübrigt sich wohl jede weitere Erklärung. Die Wolken stehen pars pro toto für den Himmel, der das infernalische Chaos birgt, vor dem uns die Prophezeiung so eindringlich warnte. Strittig aber ist die Bedeutung der „unheilvollen Düsternis aus tiefen Schlünden“. Hier möchte ich eine eigene Theorie vorschlagen. Meine Antwort lautet: Atomos. Diese unheimlichen Monstrositäten mit ihren riesigen Schlünden (!), die an den Ätheryten auftauchen, ihnen die Kristallenergie entziehen, bis ihr ätherisches Blau verblasst, und infernalische Monster aus der Dimension des Nichts auf uns hetzen – was sonst könnte gemeint sein, wenn nicht diese furchtbaren Kreaturen? Und was wäre unheilvoller, düsterer, endloser als das Nichts?
Dieser Teil der Prophezeiung ist verhältnismäßig klar formuliert. Aus den Trümmern der Verwüstung wird bald neues Leben entstehen, der Keim dafür ist bereits jetzt vorhanden. Der Neuanfang wird von „uns selbst“ geleistet, von denen aus unseren Reihen, die den Mut haben, zu kämpfen. Wir Ul’dahner machen bekanntlich nichts umsonst, und auch wenn einer mal in den Wüstensand fällt, wird er sich sofort wieder aufrichten, und zwar mit Goldstaub in den Händen. Dieser Geist wird der Schlüssel zu unserem Erfolg sein. Mit diesem Bewusstsein lasst uns hoffnungsfroh dem entgegenblicken, was immer auch kommen mag. Der Samen ist gesät und eines Tages – Katastrophe hin oder her – werden wir die Früchte ernten, die wir uns verdient haben! |
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